1. Hintergrund
Versicherer stehen vor der Herausforderung, ihre Belegschaft zukunftssicher aufzustellen, indem sie die richtigen Kompetenzen entwickeln und interne Karrieremöglichkeiten gezielt fördern. In einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt reicht es nicht mehr aus, einmalig neue Skills zu vermitteln – kontinuierliches Upskilling und Reskilling sind notwendig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die steigende Dynamik des Arbeitsmarktes führt dazu, dass bestehende Berufe sich verändern oder neue Rollen mit spezifischen Anforderungen entstehen. Versicherer müssen also eine Balance zwischen interner Weiterentwicklung und externer Rekrutierung finden, um den aktuellen und künftigen Bedarf an Fachkräften zu decken.
2. Herausforderung
Ein zentrales Ziel war es, Mitarbeitende zu befähigen, ihre persönliche Entwicklung aktiv zu steuern und gleichzeitig Transparenz über vorhandene sowie zukünftige Skills im Unternehmen zu schaffen.
Für HR-Teams und Führungskräfte bedeutete dies:
- Den aktuellen Skill-Bestand im Unternehmen zu erfassen.
- Kritische Zukunftskompetenzen zu identifizieren.
- Talente zu erkennen, die sich für neue Rollen eignen.
- Mitarbeitende besser in ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu unterstützen.
Für Mitarbeitende ging es darum:
- Zu verstehen, welche zukunftsfähigen Rollen zu ihrem Skill-Profil passen.
- Die erfolgskritischen Skills für verschiedene Karrierewege zu identifizieren.
- Skill-Lücken durch gezielte Entwicklungsmöglichkeiten zu schließen.
- Die eigene Arbeitsmarktfähigkeit langfristig zu sichern.
- Zugang zu Expertenwissen im Unternehmen zu erhalten, um von internen Fachleuten zu lernen.
Die Herausforderung bestand darin, alle diese Aspekte in einer datenbasierten und transparenten Weise zu vereinen, sodass Mitarbeitende eigenständig Karrierechancen nutzen und Unternehmen gezielt auf den zukünftigen Bedarf reagieren können.
3. Lösungsansatz
Um die Personalentwicklung zu modernisieren und auf die Zukunft auszurichten, wurde eine ganzheitliche Skill-Strategie eingeführt. Diese basierte auf drei zentralen Elementen:
- Erstellung eines Skill-Inventars: Erfassen der bestehenden Skills in Unternehmen durch das Erstellen individuelelr Skill-Profile
- Erkennen der zukünftig wichtigen Skills: Analyse der Mitarbeiterdaten pro Rolle sowie Abgleich dieser mit der zukünftigen Strategie und Marktdaten zur Erstellung von Zukunftsprofilen
- Aufzeigen Skill-Lücken und deren Schliessung mit personalisierten Lernempfehlungen: Mitarbeitende können ihr Skill-Profil mit den Zukunftsprofilen vergleichen, Skill-Lücken schnell erkennen und erhalten massgeschneiderte Entwicklungsempfehlungen nach dem 70-20-10 Lenrmodell.
Die Umsetzung begann mit einer Pilotgruppe von rund 50 Mitarbeitenden, die ihre Skill-Profile erstellten. Daraus entstand eine wachsende Plattform mit mittlerweile 3.500 erfassten Skill-Profilen und über 70 definierten zukünftigen Rollenprofilen.
4. Resultat
Die Einführung eines skill-basierten Entwicklungsansatzes führte zu messbaren Erfolgen:
- 78% der Belegschaft haben ein Skill-Profil erstellt
- Über 100 Zukunftsrollen wurden definiert, um künftige Anforderungen abzubilden
- 70 % der User sind zufrieden mit dem skill-basierten Ansatz zur Kompetenzentwicklung.
Die Personalplanung wird vorausschauender und ermöglicht eine strategische Besetzung neuer Rollen, anstatt nur auf Engpässe zu reagieren.